Welcome to Down Under

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Die Zeit verläuft schnell hier in Australien doch jetzt habe ich mir etwas Zeit für diesen Bericht reserviert. Den Fortschritt der Zeit erkenne ich nicht nur an meinen immer besser werdenden “Downwind Skills” sondern auch an den näher rückenden Prüfungen in meinem Studium. Das Semester hier dauert nur noch knapp zwei Wochen, plus zwei Wochen in denen Prüfungen stattfinden. Über meine Erfahrungen im Studium möchte ich in einem späteren Artikel schreiben.

Nach meinen Prüfungen bleibt mir rund eine Woche, bevor ich an die ISA SUP Weltmeisterschaften in China fliege. Diese finden vom 23. November bis am 2. Dezember in der Riyue Bay auf der Insel Hainan statt. Ich werde jedoch - wie viele top Athleten - bereits etwas früher abreisen, um rechtzeitig für den legendären Downwind Wettkampf “King of the Cut” (2. - 3. Dezember 2018) in Perth zu sein. Auch zur WM werde ich in Kürze einen separaten Bericht verfassen.

Danach bleiben mir noch rund zwei Monate, bevor ich wieder zurück in die Schweiz reisen werde. In diesen Monaten finden hier weitere Wettkämpfe statt und ich möchte mir auch etwas Zeit nehmen, um Australien zu erkunden.

Flug nach Sydney
Flug nach Sydney

Doch nun einen Blick zurück, ganz an den Anfang meines Australien Aufenthaltes. Nach gut 24 Stunden Flug kam ich am Morgen früh in Sydney an. Den australischen Zoll und die eindrücklichen Stories aus dem TV kannte ich bereits, wie wohl viele andere auch. Eine riesen Schlange Leute am Anstehen zum Ausgang war zu sehen. Ab und zu zwängte sich ein - wohl ein Einheimischer - an der Queue vorbei, weiter nach hinten. Bei genauem Hinsehen sah ich ein grünes Schild “nichts zu verzollen”. Ich als Schweizer reiste sowieso nur mit leichtem Gepäck und Schokolade, also nichts wie hin. Im Nu stand ich draussen, einziges Hindernis: eine etwas zu klein geratene Tür für meine Schokolade, mein Gepäck (und den handlichen “kleinen” Bag mit SUP Surf und diverser Ausrüstung ;-)).

SUP Boardbag
Leichtes Gepäck liegt bereit zum einpacken

Paddler und Surfer reisen bekanntlich “leicht” ;-) Mein SUP Bag etwas schwer geraten, darum fielen die öffentlichen Verkehrsmittel schon mal weg. Mit dem Taxi ging’s dann durch den Morgenverkehr nach Collaroy zum Shop “Windsurf’n Snow” von Sam, in wessen Haus ich einziehen durfte.

SUP Surfboards im Windsurf'n Snow Shop Kaffee muss sein Erschöpfter Seelöwe am Strand von Collaroy
Erste Eindrücke von Australien

Beim Kaffee-holen im Café neben dem Shop geriet ich ins Gespräch mit anderen Wartenden, es liege ein Seelöwe unten am Strand (der Shop ist ca. 500m vom Meer entfernt). Also nichts wie runter zum Strand, denn auch Einheimische hatten noch nie einen Seelöwen am Strand gesehen. Dieser schien erschöpft und wurde bereits von einer Tierpflegerin betreut.

Beim Kaffee-holen im Café neben dem Shop geriet ich ins Gespräch mit anderen Wartenden, es liege ein Seelöwe unten am Strand (der Shop ist ca. 500m vom Meer entfernt). Also nichts wie runter zum Strand, denn auch Einheimische hatten noch nie einen Seelöwen am Strand gesehen. Dieser schien erschöpft und wurde bereits von einer Tierpflegerin betreut.

Kurz danach zeigte mir Sam meine Unterkunft in seinem Haus. Ein sogenanntes “Granny Flat” mit grosszügigem Wohnzimmer, Küche, Schlafzimmer, Bad und Garten. Doch wir blieben nur kurz in der Wohnung - “the ocean is calling” ;-). So konnte ich bereits wenige Stunden nach Ankunft meine ersten Paddelzüge auf dem Tasmanischen Meer machen.

Am Wochenende - zwei Tage nach Ankunft - fanden die “Dragon World Series” bei der Manly Wharf statt, wo ich kurzerhand einspringen konnte. Das Ganze war ein Fun-Wettkampf, wo vier Paddler auf einem grossen SUP standen und gegen andere Teams paddelten. Unserem Team gelang es mit synchronem Paddelschlag und mit engen Wendemanövern den Sieg zu erringen. Zu gewinnen gab es eine Box voll Sonnencreme und einen Gutschein für “Budgy Smugglers” (ähnlich wie Speedos), welchen ich noch nicht eingelöst habe. Wer weiss, vielleicht folgt bald ein Foto von mir in Budgy Smugglers.

Dragon World Series
Wir Sieger des Dragon Races

Sam stellte mich im “Sydney Paddle Surfing Club (SPSC)” vor. Dieser Club veranstaltet wöchentliche Trainings, Downwinder und Wettkämpfe. Zum Beispiel jeweils Dienstag und Donnerstag morgens um 6 Uhr. Diese fanden zu dieser Jahreszeit auf dem Lake Narrabeen statt, da es noch zu dunkel für ein Training auf dem Meer war. Die Dunkelheit an sich wäre nicht schlimm gewesen, die Luft hingegen war nur 5 Grad Celsius und das Wasser ca. 10 Grad. Zu Beginn war dies ein richtiger Schock, war ich doch an 30 Grad Schweizer Sommer-hitze gewohnt. Ich stattete mich also mit Neoprenschuhen in Sams Shop aus, damit das Training etwas erträglicher wurde.

Ich hatte mir Australien sehr warm vorgestellt und nicht so richtig an Winter gedacht. Zu Beginn war die Umstellung gross, da die Häuser hier nicht so gut isoliert sind wie in der Schweiz und Heizungen sind auch nicht wirklich vorhanden. Mit einem mobilen Heizofen und der Klimaanlage konnte ich meine Wohnung auf Temperatur bringen.

Tagsüber wurde es in der Sonne gut 28 Grad. Meine Wohnung liegt jedoch im Schatten, somit wurde es nie richtig warm. Ich hoffe, dass die Wohnung dann im heissen Sommer angenehm kühl bleibt.

Training Lake Narrabeen
Training frühmorgens auf dem Lake Narrabeen

Mit Hilfe von Chris aus Sams Shop hielt ich Ausschau nach geeigneten Autos und fand am Schluss einen Mitsubishi Express Jahrgang 93, ein typischer Backpacker Van. Er kam mit einer Matratze, zahlreichen Camping Utensilien und das Wichtigste: Dachträger. Ich wollte erst keinen Van kaufen, dieser lag preislich jedoch super und wird sich für Wettkampfteilnahmen und Road-Trips sicherlich nützlich erweisen.

Frisch gekaufer Van Van mit SUP Board bei Sonnenaufgang Beladen für einen Downwinder
Mitsubishi Express, typischer Backpacker Van

Mit dem Auto war ich dann endlich selbständig und nicht mehr auf Freunde angewiesen, welche mich zum Paddeln mitgenommen hatten. Auch traf mein neues 2019 Naish Maliko 14’x24” ein. Vielen Dank auch an dieser Stelle an Naish, Naish Schweiz, Naish Australien und natürlich Windsurf’n Snow für euren Einsatz.

Naish Maliko ist frisch angekommen Naish Maliko am Strand Naish Maliko
Naish Maliko 14’ x 24”

Die Clubtrainings bereiten mir richtig Freude. Alle Paddler sind sehr freundlich und haben mich super aufgenommen. Alle waren immer bemüht mir alles zu erklären, mich zu integrieren und mir somit einen einfachen Einstieg in die hiesige Gemeinschaft ermöglicht. Thank you guys!

Das Level in der Trainingsgruppe ist sehr hoch, viele sind sehr erfahrene Wassersportler. Die Trainings werden vom “Drill Sarge” oder auch “Rear Admiral” geleitet. Im Spass sagen wir zueinander: “I get shouted at for paddling like a little princess, but secretly I like it!”.

Sonnenaufgänge beim Training frühmorgens sind immer mit dabei Flachwasser Timetrial mit SUP 5.0 Training auf dem Meer mit der Trainingscrew In and Outs Welle bei White Rock Welle bei Makaha Welle bei White Rock
Training auf dem Meer und See

Allgemein ist der Umgang in der Gesellschaft sehr gelassen und freundlich. Für all diejenigen, welche noch nie in Australien waren: Begrüsst wird man nicht mit “Hello” sondern mit “How’s it going?” (Wie geht’s?) und “no worries” (keine Sorge) hört man oft. Jeder ist ein “mate” oder “dude” (Kolleg). Die Leute sind gut aufgestellt, locker, relaxed und pünktlich.

Laut den Paddlern waren auch ungewöhnlich früh ideale Bedingungen für Downwinder gegeben, dies ist entweder Nord- oder Südwind. Gemeinsam mit den Mitgliedern vom SPSC fuhren wir zum für sie ersten Downwinder der Saison und für mich allerersten echten Downwinder. Das was wir in der Schweiz als Downwinder kennen, kommt nicht einmal an einen “Pittwater Run” - in der vom Meer geschützten Bucht von Bayview / Pittwater nach Palm Beach - heran.

Die Theorie für Downwinden kannte ich und versuchte sie auch umzusetzen. Nicht ganz einfach die Balance in den Wellen und Wind-Chop zu behalten. Somit war mein erster Downwinder auch eher ein Krampf als Genuss. Mittlerweile - unzählige Downwinder später - geht das schon besser und ich kann das Ganze etwas gelassener angehen.

Alle Boards auf dem Anhänger Downwind Bayview nach Palm Beach Downwind Mona Vale nach Brownwater Downwind Mona Vale nach Brownwater Downwind Mona Vale nach Brownwater Downwind Mona Vale nach Brownwater Downwind Mona Vale nach Brownwater Auf dem Bord bleiben ist nicht immer einfach
Eindrücke von verschiedenen Downwinder

Beim Paddeln auf dem Meer und vor allem beim downwinden begegnet man allerlei verschiedeen Naturschauspielen. Neben fluoreszierenden Algen / Plankton schwammen Delfine neben und unter mir, haben wir Robben, Haifische, Stachelrochen und springende Buckelwale gesehen. Leider gibt es auch zahlreiche Quallen, wobei vor allem die “Blue Bottles” zu beachten sind. Diese sind - je nach Windrichtung - zahlreich vorhanden und können schwere Verbrennungen verursachen.

SUP mit Delfinen SUP mit Delfinen SUP mit Delfinen SUP mit Wal SUP mit Wal SUP mit Wal SUP mit Wal
Paddeln mit Delfinen und Walen

Die meiste Zeit auf dem Wasser verbringe ich mit SUP Paddeln auf dem Raceboard. Ab und zu nehme ich mir auch Zeit zum SUP surfen auf einem Naish Nalu 10’, Naish Hokua 8’ oder auch SUP foilen mit den neuen Naish Hover 95. Bevor ich nach Australien kam, hatte ich SUP Foil erst einmal - ziemlich erfolglos - hinter einem Motorboot getestet. Hier in den Wellen gelang es mir auf Anhieb. Ein super Gefühl eine “Welle” rund einen halben Meter über dem Wasser völlig geräuschlos zu “surfen”.

Annie Reickert, Foto von frankiebees Annie Reickert und Bernd Roediger, Foto von frankiebees Chuck Patterson, Foto von frankiebees
Naish 2019 Foil Fotos

Die Wettkampfsaison ist hier in vollem Gange. Jeden Sonntag findet ein Timetrial (Verfolgungsrennen) auf dem Lake Narrabeen statt. Die ideale Gelegenheit den Trainingsstand zu überprüfen oder etwas in “Race Atmosphäre” zu testen.

Einmal pro Monat findet “Balmoral SUP X” statt. Ein SUP Race in einer von Sydneys Buchten, wessen Kurs den Bedingungen entsprechend angepasst wird.

Meine fleissigen Social-Media Follower kennen dieses Video bereits. Weils so “toll” ist, hier noch einmal. Am Wettkampf “Balmoral SUP X” paddelten Dave und ich der Küste entlang, um dem Wind auszuweichen. Die Angelleinen im Wasser übersahen wir dabei und verfingen uns darin.

Ein etwas grösseres Rennen fand im September statt, das “Charles Stewart Memorial Race” kurz “The Chucky”. Als Downwinder von Mona Vale nach Brownwater geplant und als “Downbreezer” ausgetragen. Ich konnte diesen Wettkampf - mein erster auf dem Meer - als fünfter auf dem SUP und zweiter auf einem 14’ Board abschliessen.

Balmoral SUP X Start Balmoral SUP X Balmoral SUP X Balmoral SUP X Balmoral SUP X - Naish Podest, v.r.n.l Andy Davies, Brett Barber und Andy Saurer The Chucky Downwind Race Start The Chucky Downwind Race The Chucky Downwind Race
SUP Racing

Auch bei einer SUP Surf Competition hatte ich mich versucht. Einige von uns Race Paddlern haben wenig bis keine Erfahrung im SUP Surf. Gemeinsam entschlossen wir uns an diesem Surf Wettkampf teilzunehmen. Alle hatten sichtlich Spass und die Bedingungen an der Palm Beach waren ideal.

SPSC 10 Foot SUP Surf Competition SPSC 10 Foot SUP Surf Competition
SPSC 10 Foot SUP Surf Competition

Ich bin gespannt was “Down Under” noch so alles für mich zu bieten hat. Folgt mir auf den Sozialen Medien um aktuelle Bilder und Beiträge zu sehen.

Sonnenaufgang auf dem Wasser Sonnenaufgan bei Brownwater Blumen in meinem Garten Sydney Opera
Allgemeine Eindrücke

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